Fragen und Antworten der Organisationen

Während unserer ersten öffentlichen Veranstaltung hatten die Zuhörer die Möglichkeit, Fragen an die Organisationen zu stellen. Wir haben sie den Organisationen weitergeleitet. Hier findet ihr ihre Antworten:

BaleBengong

Wie findet BaleBengong neue Projekte?

Die Projekte basieren auf der aktuellen Situation in Bali und Indonesien. 

Die Idee des Projekts „Stimmen der Opfer des Klimawandels“ entstand zum Beispiel aus der Wasserkrise, mit der die lokalen Bürger infolge der jüngsten extremen Dürre auf Bali konfrontiert waren.

Einige Bauern in den höchsten Bergregionen konnten kein Wasser für ihre Reisfelder bekommen, was für ihren Lebensunterhalt aber absolut zentral wäre. Der gleiche Umstand ereignete sich auch bei den Fischern und Seetangbauern in den verschiedenen Gebieten Balis. Wir halten es für wichtig, ihre Geschichten einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Ein weiteres Projekt versucht, Falschmeldungen in Indonesien zu bekämpfen. Nach unseren Erfahrungen gewinnt das Thema aufgrund des Anstiegs der Falschmeldungen in Indonesien aus politischen Gründen immer mehr an Bedeutung. Andererseits gibt es auch in Indonesien grosse Anstrengungen, um dieses Problem zu bekämpfen.

Was hat BaleBengong bisher versucht, um Zugang zu Entwicklungsgeldern internationaler Spender zu bekommen und warum ist dies gescheitert?

Wir hatten bereits Zugang zu Geldern internationaler Entwicklungsorganisationen. In den Jahren 2016/2017 haben wir mit HIVOS verschiedene Projekte, wie z.B. Monitoring der nationalen Krankenversicherung mithilfe von Medien des Bürgerjournalismus durchgeführt. Für kleine NGOs wie BaleBengong ist dies jedoch kompliziert, Zugang zu internationalen Geldern zu bekommen, weil dafür entsprechende Kenntnisse und ein grosses Netzwerk erforderlich sind.

Wie viele Personen nutzen die Plattform www.BaleBengong.id ?

Derzeit gibt es ungefähr 600 registrierte Mitwirkende und ungefähr 200 aktive Mitwirkende. Täglich greifen 1’500 Besucher auf die Website zu.

Sie führen ein Projekt gegen Falschmeldungen. Um welche Art Falschmeldungen handelt es sich? Und welche Auswirkungen haben sie auf die Menschen?

Die Falschinformationen, mit denen wir gegenwärtig konfrontiert sind, betreffen verschiedene Themen wie Vulkanausbrüche, Tsunami, Erdbeben, Gesundheit usw. Der letzte Fall war im November 2019, als bei einem Erdbeben in Nordbali die lokalen Bürger sofort Informationen über einen unmittelbar voranstehenden Tsunami verbreiteten. Diese Falschmeldung löste dann Panik unter den Menschen aus, die vom Strandbereich in höhere Lagen flüchteten. Tatsächlich gab es aber nach dem Erdbeben keinen Tsunami.

Um solche Situationen zu vermeiden, halten wir es für sehr wichtig, den Einheimischen auf Bali mitzuteilen, ob die Informationen korrekt sind oder nicht.

BGBJ

Wie hat BGBJ bisher Spenden gesammelt?

BGBJ sammelte Spenden durch Mülldeponie-Besichtigungstouren für Touristen, den Verkauf von Werbeartikeln, Einnahmen aus der Jugendherberge, Kochkurse sowie, Offline- und Online-Spendenaktionen.

Wie viele Menschen leben auf der Mülldeponie?

Rund 24.000 Menschen leben auf der Mülldeponie.

Planen Sie Projekte, um das Müllproblem insgesamt durch Information, Recycling usw. anzugehen?

Ja, wir planen Projekte zur Lösung des Müllproblems und haben bereits ein Animationsvideo zum Thema Abfall und Recycling produziert. Wir planen derzeit ein Projekt, um in Zukunft das Plastikproblem anzugehen, und wir hoffen, das Projekt im Jahr 2020 starten zu können.

Hallo, ich bin Eleni, ein 8-jähriges Mädchen und möchte fragen: Wie viele Kinder können nicht in die Schule gehen?

Hallo Eleni, schön dich kennenzulernen. Rund 30% der Kinder im BGBJ können nicht zur Schule gehen, weil die die Eltern die Schule als zu wenig wichtig erachten oder auf der Mülldeponie arbeiten müssen, um der Familie zu helfen.

KAMA

Wie viele Frauen haben bereits Zugang zu den Projekten von KAMA?

Insgesamt ca. 15 Frauen und 5 Männer.

NYO

Ist es schwierig, Zugang zu finanzieller Unterstützung von grösseren internationalen Entwicklungs- und Wohltätigkeitsprogramme zu erhalten?

Ja, es ist schwierig an diese Gelder heranzukommen. Die Finanzierung ist eine der grössten Herausforderungen für kleine Organisationen wie NYO. Die meisten internationalen Entwicklungs- und Wohltätigkeitsprogramme wenden sich nicht an lokale Organisationen. Es ist öfter der Fall, dass lokale Organisationen sich an sie wenden. Oft ist es jedoch aufgrund der strengen Kriterien und der strikten Agenda grösserer internationaler Geldgeber nicht einfach, an deren Mittel zu kommen. Z.B. können Mittel nur während einem gewissen Zeitraum eingereicht werden, man muss von anderen internationalen Partnern empfohlen werden, man muss schon länger als 10 Jahre tätig sein und gute Kontakte haben (Lobbying).

Gegenwärtig lebt unsere Organisation finanziell nur von Einzelspender. Leider sind die Spenden niedrig, aber wir versuchen weiterhin, mit internationalen Entwicklungs- und Wohltätigkeitsprogrammen zusammenzuarbeiten. Vielen Dank an SpendeDirekt für die Unterstützung, nicht nur bei der Beschaffung von Geldern, sondern auch für die Beratung.

Haben Mädchen auch die Möglichkeit, Fussball zu spielen?

In Ruanda ist Fussball kulturell bedingt nur für Jungs, nicht für Mädchen. Fussballspielen stärkt das Selbstwertgefühl, stärkt die Führungsqualitäten und ermöglicht es Mädchen, eine sichtbare Rolle im öffentlichen Leben zu spielen. Durch die Teilnahme an sogenannten «Ladies Turn» entwickelt eine Generation junger Frauen in Ruanda das Selbstvertrauen, in ihren Gemeinden eine Veränderung herbeizuführen.

In unserer Organisation mit unseren finanziellen Mitteln haben wir mit einem Fussballzentrum für Jungs begonnen. Sobald wir mehr Mittel haben, wollen wir auch ein gemischtes Fussballzentrum (Jungen und Mädchen) eröffnen. Wir möchten jedem Mädchen ermöglichen, vor ihrer Gemeinde zu glänzen und natürlich Spass beim Fussball zu haben!

Durch den Fussball machen die teilnehmenden Mädchen von ihrem Recht Gebrauch, auch in ihrer Nachbarschaft Fussball zu spielen. Dadurch wird es zukünftig hoffentlich nicht nur mehr weibliche Führungskräfte geben, sondern in den Gemeinden wird gezeigt, was eine Frau sowohl auf dem Feld als auch ausserhalb des Feldes erreichen kann.

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